Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Franken e. V.
 
 

Bürgerpreis des Bayerischen Landtags 2017

© Bildarchiv Bayerischer Landtag, Foto: Rolf Poss




Der Etz-Chaim-Schulpokal

Der Schulpokal „Etz-Chaim“ (hebräisch: Baum des Lebens) wandert von Schule zu Schule. Er ist keine Anerkennung für Geleistetes, sondern Selbstverpflichtung einer Schule oder Klasse für das vorausliegende Schuljahr.

Der Etz-Chaim-Schulpokal will Aktionen ins Leben rufen, die dem Antisemitismus und Antijudaismus den Boden entziehen, die christlich-jüdische Verständigung sowie das Miteinander der Religionen fördern. Jedes Jahr, Anfang März, wird er bei der Eröffnung der Woche der Brüderlichkeit im Historischen Rathaussaal in Nürnberg weitergegeben.

Im Schuljahr 2023/24 befand sich der Etz-Chaim-Schulpokal an der Grundschule Paniersplatz.

Der Pokal wurde am 10. März bei der Eröffnung des Jahres der Christlich-Jüdischen Zusammenarbeit an die Scharrer Mittelschule, Nürnberg übergeben.

Welche „Früchte“ der Etz-Chaim-Pokal im kommenden Schuljahr an der Scharrer Schule wachsen und reifen lässt, werden wir bei der Matinee im März 2025 erfahren.

 

Zuvor war der Etz-Chaim-Schulpokal an diesen Schulen und hat seine Spuren hinterlassen:

2024: Grundschule Paniersplatz Nürnberg

2023: Wilhelm-Löhe-Schule


2022: Gretel-Bergmann-Grundschule

http://schule-fuer-toleranz.com/eltern/entstehung/


2021: Johannes-Scharrer-Gymnasium

Die Matinee 2021 musste aufgrund der Coronapandemie kurzfristig abgesagt werden.

Die Schüler*innen des Johannes-Scharrer-Gymnasiums verfassten das Theaterstück „Wir tun unseren Mund auf für den Nächsten“. Dieses Theaterstück konnten die SchülerInnen des Gymnasiums 2022 auf der Matinee aufführen.

Worum ging es in diesem Stück?
Das Ende 1945 kennen wir alle, aber wie hat es angefangen? Und: Wie erging es jüdischen Schüler*innen hier konkret an Nürnbergs Schulen, nachdem Hitler die Macht ergriffen hat? Das Theaterstück zeigt basierend auf Zeitzeugenaussagen den Prozess der Ausgrenzung an Nürnbergs Schulen. Zugleich spannt es den Bogen in die Gegenwart und stellt einen Appell der Schüler*innen des Johannes-Scharrer-Gymnasiums dar, den Mund aufzutun, wenn heute die Würde von Menschen verletzt zu werden droht.


2020: Holzgarten-Grundschule

Die Holzgartenschule wurde schon aktiv, bevor sie den Schulpokal offiziell überreicht bekam. Denn 2019 fand die Zentrale Eröffnungsfeier 2019 im Opernhaus in Nürnberg statt und es gab ein sehr umfangreiches Rahmenprogramm mit vielen Kooperationen bereits im Vorfeld.

Beispielhaft sei die Kooperation mit dem Germanischen Nationalmuseum erwähnt. Eine interreligiöse Ausstellung zum Thema Paradies bezog die Aussagen und Vorstellungen der Grundschüler mit ein.
Darüber hinaus gab es eine Projektwoche an der Schule zum Thema „Religionen“. In 40 Workshops konnten die Grundschüler ihren Interessen nachgehen und lernen.

Auch der jüdische Marimba-Virtuose Alex Jacobowitz gestaltete einen Projekttag mit Konzerten und Workshops für die Schülerinnen und Schüler.


2019: Helene-Lange-Gymnasium

Nachdem im März 2019 die Zentrale Eröffnungsfeier der Woche der Brüderlichkeit in Nürnberg stattfand und der Historische Rathaussaal daher belegt war, wurde die Eröffnungsfeier der GCJZ in Franken e.V. und die Übergabe des Schulpokals im März 2019 nach Fürth ins Berolzheimerianum verlegt.

Ein gemeinsamer Chor aus Schülerinnen und Schülern des Helene-Lange-Gymnasiums und der Grundschule Holzgartenstraße in Nürnberg umrahmte die Feier.

Simon Rötsch vom Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium stellte seine Ausstellung IN DER HEYM IS DAHAM – WIE JÜDISCHE FÜRTHER IM JAHR 1918 IHRE HEIMAT GESTALTETEN den Schülerinnen und Schülern des Helene-Lange-Gymnasiums vor.

Die mit der Buber Rosenzweig-Medaille ausgezeichnete Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus KiGA e.V. veranstaltete Workshops mit dem Helene-Lange-Gymnasium.


2018: Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium

Neben einer Vielzahl von Aktionen in verschiedenen Jahrgangsstufen durch das ganze Schuljahr sei besonders das Projekt des 17-Jährigen Simon Rötsch erwähnt. Der Schüler recherchierte über „Fiorda“, wie Fürth von der dortigen jüdischen Gemeinde einst genannt wurde, und forschte über das jüdische Leben in Fürth während des Ersten Weltkrieges. Mit diesem Projekt zählte er zudem zu den Gewinnern des Geschichtswettbewerbs des Bundespräsidenten. Mit seiner Ausstellung „Fiorda 14-18“ zeigte er die Bedeutung Fürths im Ersten Weltkrieg auf.


2017: Friedrich-Hegel-Grundschule

„Mit einer Aktionen unter dem Motto ‚Brücken bauen’ auf dem Markt der Partnerstädte wirbt die Hegelschule für religiösen Zusammenhalt. Am Donnerstag, 22.Dezember 2016, um 10.30 Uhr bauen Schülerinnen und Schüler mit Lichtern, Sternen und Liedern symbolisch eine „Brücke“ zwischen den Buden der türkischen Partnerstadt Antalya und der israelischen Partnerstadt Hadera. Rund 60 Schülerinnen und Schüler der Friedrich-Hegel-Schule aus Religions- und Ethikgruppen samt Lehrkräften und Schulleitung gestalten die Veranstaltung. Jede Gruppe trägt dabei das Symbol einer Religion (Kreuz, Davidstern, Halbmond) und ein Plakat, das die Aktion erklärt. Die Kinder laufen sternförmig zusammen, stellen sich dann zwischen den Buden aus Antalya und Hadera auf und halten ein Licht. Begleitend werden mehrere Lieder gesungen. Danach verteilen die Kinder Lichter und Sterne an die Buden der anderen Partnerstädte. Der Etz-Chaim-Pokal (Schulpokal für interreligiöse Verständigung) ist in diesem Schuljahr im Besitz der Friedrich-Hegel-Schule. Deshalb widmet sich die Schule dem Thema Zusammenhalt der Religionen. Das Jahresthema im Schuljahr 2016/17 heißt „Brücken bauen“. Dadurch entstand die Idee zu der Aktion. maj“

Presseinformation der Stadt Nürnberg vom 16.12.2016


2016: Maria-Ward-Schule Nürnberg

Die Maria-Ward-Schulen hatten sich entschlossen, einen Etz-Chaim-Lauf durchzuführen, der alle Schülerinnen der Realschule und des Gymnasium zu sieben Stationen der christlich-jüdischen Geschichte führt. Der Lauf fand am 29. Oktober 2015, von 8:00 bis 13:30 Uhr, statt. Startpunkt war die Maria-Ward-Schule am Kesslerplatz 2. Es nahmen rund 1000 Schülerinnen daran teil.

An den Stationen erläuterten sie den historischen Hintergrund. Dann erfolgte eine musikalische oder literarische Darbietung. Schülerinnen der 5. Klassen verteilten Info-Postkarten an Passanten. Alle übrigen Schülerinnen liefen während des Vormittags die Stationen an. Auf diese Weise erhielten sie Informationen zur christlich-jüdischen Stadtgeschichte und Impulse zur Toleranz gegenüber anderen Religionen. Schirmherren dieser Veranstaltung waren der Vorsitzende der Israelitischen Kultusgemeinde in Nürnberg, Rudi Ceslanski, der katholische Stadtdekan Hubertus Förster und der evangelische Stadtdekan Dr. Jürgen Körnlein.

1. Station: Theodorstraße unmittelbar vor der Schule. Der Blick fällt auf die Häuser Theodorstraße 3 und 5. Dort wohnten bis zur Deportation jüdische Familien. Stolpersteine erinnern an ihr Schicksal.
2. Station: Leo-Katzenberger-Weg. Dort befindet sich am Ufer der Pegnitz der Gedenkstein für die in der Reichspogromnacht zerstörte Synagoge.
3. Station: Frauenkirche. Vor dem Jahr 1349 befand sich das Judenviertel dort, wo heute Hauptmarkt und Frauenkirche sind. Die Kirche steht an der Stelle der ehemaligen Synagoge. Ein Davidstern im Chor der Kirche erinnert an dieses Pogrom. Schülerinnen der Oberstufe stellen die Vertreibung der Juden im Jahr 1349 dar.
4. Station: Das heutige Kaufhaus Wöhrl. Es war ab 1933 das Kaufhaus Weißer Turm. Aber ältere Mitbürger nannten das Haus nur den „Tietz“, benannt nach dem jüdischen Mitbürger Oscar Tietz, der den klassizistischen Bau als Kaufhaus 1886 gebaut hat.
5. Station: Essenweinstraße. Hier stand die 1903 erbaute Synagoge „Adas Jisroel“, die ebenfalls in der Reichspogromnacht zerstört wurde.
6. Station: Pfannenschmiedsgasse, Hier stand dort, wo sich heute der Kaufhof befindet, das Haus des Stürmer-Verlag, in dem antisemitische Hetzschriften unter der Führung des fränkischen Gauleiters Julius Stürmer gedruckt wurden.
7. Station: „Straße der Menschenrechte“. Das Kunstwerk wurde 1993 von Dani Karavan geschaffen. Die 1. Säule ist in jiddischer Sprache geschrieben.

Der Etz-Chaim-Pokal wurde am 06.03.2016 weitergegeben. Im Historischen Rathausssaal in Nürnberg fand eine Vernissage mit Darstellung des Etz-Chaim-Laufs und weiterer Aktivitäten statt. Die musikalische und szenische Umrahmung der Matinee übernahmen Schülerinnen der Maria-Ward-Schulen. Altbischof Dr. Johannes Friedrich hielt den Festvortrag.


2015: Laurentius-Gymnasium/Laurentius-FOS

Das Laurentius-Gymnsium stellt in einer Vernissage im Historischen Rathaussaal die Projekte vor, die im letzten Schuljahr im Zusammenhang mit dem Etz-Chaim Pokal durchgeführt wurden.

2014: Übergabe des Pokals an die erste Schule, das Laurentius-Gymnasium/die Laurentius-FOS

Nach der Entstehung des Etz-Chaim-Pokals im Schuljahr 2013/14 in der 11. Klasse der Staatlichen Fachoberschule Lothar-von-Faber (Fachbereich Gestaltung) in Nürnberg, ging er erstmals an das Laurentius-Gymnasium und die Laurentius-Fachoberschule auf dem Löhe-Campus in Neuendettelsau.


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Video über die Verleihung des Bürgerpreises © Bayerischer Landtag

Foto von der Preisverleihung © Bildarchiv Bayerischer Landtag, Foto: Rolf Poss