Das Motto des Bürgerpreises 2017 lautete: „Mein Glaube. Dein Glaube. Kein Glaube. – Unser Land! Bürgerschaftliches Engagement und weltanschaulicher Diskurs für eine Gesellschaft des Respekts und der Verständigung“.

Die GCJZ in Franken e.V. hat sich mit dem Etz-Chaim-Schulpokal beworben und den 3. Preis gewonnen. In der Preisträgerbroschüre heißt es:
Einen Pokal, so ist man das gewohnt, bekommt man für einen Sieg. Oder eine besondere Leistung. Oder als Anerkennung der Bemühungen. Aber man bekommt ihn auf jeden Fall immer hinterher. Beim Schulpokal „Etz-Chaim“ (hebräisch: Baum des Lebens) ist das anders. Die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Franken vergibt den Pokal vorab, er wandert jedes Jahr an eine andere Schule. Nicht als Auszeichnung, sondern als Ansporn für das vorausliegende Schuljahr. Die Schülerinnen und Schüler sollen motiviert werden, verschiedenste Projekte rund um den Themenkomplex „Verständigung der Religionen“ umzusetzen. Da kann es um die Verständigung zwischen Juden und Christen gehen, den Kampf gegen Antisemitismus und Rechtsradikalismus oder um das friedliche Zusammenleben der Völker und Religionen. Jeweils Anfang März, in der Woche der Brüderlichkeit, wird einer Schule der Pokal überreicht, nach einem Jahr präsentieren die Schulen dann, was ihnen dazu eingefallen ist.

„Das Besondere ist selbstverständlich, dass dieses Projekt nach vorne blickt. Der Auftrag ist das Wichtigste an dem Pokal. Das löst an den Schulen etwas aus, das beobachten wir immer wieder“, sagt  Thomas Ohlwerter, katholisches Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit. Wichtig ist ihm, dass der Pokal zu allen Schularten wandert. „Wir wollen bei jungen Menschen Sensibilität für dieses Thema wecken, egal welchen schulischen Weg sie eingeschlagen haben.“

Auch nach Abschluss des einjährigen Projektes bleibt man in Kontakt mit den Schulen, der Pokal soll ja nachhaltig wirken. „Die Schülerinnen und Schüler sollen begreifen, dass Demokratie und Freiheit nicht einfach so vom Himmel fallen“, ergänzt die ju¨dische Vorsitzende Ruth Ceslanski. Auch wenn die Gesellschaft für Christlich- Jüdische Zusammenarbeit ursprünglich naturgemäß die christlich-jüdische Verständigung zum Ziel hat, hat der Etz-Chaim-Schulpokal eine neue Dimension eröffnet: den Dialog mit anderen Religionen und Konfessionen und auch mit explizit unreligiösen Schülerinnen und Schülern. „Der interreligiöse Dialog ist auch ein Thema in der Stadt, und daher bekommen wir von Oberbürgermeister Ulrich Maly viel Unterstützung.“ Mit dem Preisgeld möchte man die Schulen bei ihren Aktionen multimedial intensiver begleiten können, um die Verbreitung der mit dem Schulpokal verbundenen Anliegen weiter zu erhöhen.