Die Verfolgung und Vernichtung der sephardischen Juden im deutsch besetzten Thessaloniki?
Am Ende des 15. Jahrhunderts werden Juden und Mauren aus Spanien vertrieben. Der osmanische Sultan erlaubt den Sepharden die Ansiedlung in Saloniki. Die dortige große Gemeinde wird ab 1942 zunehmend von der deutschen Besatzungsverwaltung schikaniert; u.a. werden uralte Bibliotheken, Archive und Synagogen geplündert. Ab März 1943 transportiert man mittels 19 Eisenbahnzügen (Güterwagen) über 45.000 Juden nach Auschwitz und Treblinka in Polen. Etwa 37. 000 Juden fanden in den dortigen Gaskammern den Tod; die anderen kamen auf sonstige Weise (“Vernichtung durch Arbeit”) ums Leben. Auf dem Gelände des alten jüdischen Friedhofs in Saloniki mit 300. 000 bis 500.000 Gräbern befindet sich jetzt der Campus der Aristoteles-Universität Thessaloniki, den die deutsche Verwaltung seinerzeit der Stadt Saloniki überlassen hatte. Die jetzige dortige jüdische Gemeinde umfasst gerade noch 1300 Mitglieder, Überlebende des Holocaust oder deren Nachkommen.
Referent: Prof. Dr. Klaus Kastner, Präsident des Landgerichts Nürnberg-Fürth a. D. und Honorarprofessor an der Universität Erlangen-Nürnberg., Er befasst sich seit Jahrzehnten u.a. mit der NS-Zeit
und der Verfolgung nationalsozialistischer Verbrechen, namentlich im Rahmen der "Nürnberger Prozesse".
Anmeldung erwünscht per E-Mail: akademie@cph-nuernberg.de oder telefonisch unter 0911 23 46-145
Veranstalter CPH in Kooperation mit: Gesellschaft Sankt Sebald im Cartell Rupert Meyer
Bildquelle: FdeGrijs, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons